Schlaflabor, ambulant - Dr. med. Gabriele Reichert, Diakonie Gesundheitszentrum Kassel Schlaflabor, ambulant - Dr. med. Gabriele Reichert, Diakonie Gesundheitszentrum Kassel

Restless legs

Die von sog. restless legs Betroffenen verspüren in Ruhephasen – beim abendlichen Fernsehen oder erst bei entspannter Lagerung im Bett ein unangenehmes Ziehen, Kribbeln oder gar Schmerzen in den Beinen, meist einhergehend mit einem unstillbaren Bewegungsdrang, der die Symptome teilweise lindert. Die Ursache und damit auch die Therapie scheinen allein aufgrund dieser Beschreibung klar zu sein – sie sind es aber nicht. Man unterscheidet die primären und die sekundären Restless legs-Syndrome. Die erstgenannten sind durch einen Dopamin-Mangelzustand des Gehirns verursacht und müssen entsprechend mit hirngängigen Substanzen therapiert werden.

Die sekundären Restless legs haben ihre Ursache außerhalb des Gehirns: sie sind bedingt durch den Ischiasnerv bedrängende Bandscheibenvorfälle, finden ihre Ursache in Gelenkblockaden und schmerzhaft fortgeleiteter Muskelverspannung, treten auf bei chronischer Venenschwäche oder einer chronischen Degeneration peripherer Nerven beim Diabetes mellitus oder chronischer Nierenschwäche oder sonstigen Stoffwechselerkrankungen. Entsprechend differenziert muß das Therapieregime sein.

Entscheidendes Diagnosekriterium, ob es sich nun um ein primäres oder sekundäres Restless legs-Syndrom handelt, ist das Vorhandensein unwillkürlicher Muskelzuckungen bei den primären Restless legs– meist im vorderen Schienbeinmuskel während des Schlafs, typischerweise im Intervall von 20 – 40 sec. Für die sichere Diagnosestellung ist daher stets eine große Schlaflaboruntersuchung notwendig – und erst dann ist eine Dauermedikation mit gehirnwirksamen Nervenbotenstoffen gerechtfertigt.